Östliches Donauried

Extensivwiese in voller Blütenpracht (Foto: A. Helber)
Extensivwiese in voller Blütenpracht (Foto: A. Helber)

Name: Östliches Donauried

Gebietsgröße: ca. 4.000 ha

Betreut seit: Januar 2015

Bedeutung: Als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für Wiesenbrüter ist das östliche Donauried von überregionaler Bedeutung. Das Herzstück bildet ein Niedermoor- das Naturschutzgebiet Mertinger Höll. Der Großteil des betreuten Gebietes gehört zum Vogelschutzgebiet „Wiesenbrüterlebensraum Schwäbisches Donauried“.

Typische Lebensräume: Niedermoor, Feucht- und Streuwiesen, intensiv genutzte Agrarlandschaft

Besonderheit: -

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Zwischen Donauwörth, Mertingen und Oberthürheim befindet sich eines der letzten ursprünglichen Wiesengebiete im Schwäbischen Donauried. Dieser Lebensraum hat für viele Pflanzen und Tiere eine überregionale und teilweise landesweite Bedeutung. Besonders wiesenbrütende Vogelarten wie Großer Brachvogel, Kiebitz und Wachtelkönig sowie zahlreiche Stromtalpflanzen nutzen das östliche Donauried als letztes Rückzugsgebiet.

Die Mertinger Höll, eine ausgedehnte Niedermoorlandschaft und das Herzstück des östlichen Donaurieds, erstreckt sich auf über 25 km² zwischen Donau, Schmutter und Zusam. Seinen Namen erhielt es aufgrund der geplagten Bauern, die in früheren Zeiten bei ihrer schweißtreibenden Arbeit im Moor Wind und Wetter, brütender Hitze sowie zahlreichen Bremsen und anderen Blutsaugern ausgesetzt waren. Bis in das 19. Jahrhundert war das östliche Donauried ein für den Menschen kaum nutzbares sumpfiges Gelände. Erst durch die Donauregulierung wurden die Grundwasserstände soweit abgesenkt, dass sich aus den Röhricht- und Seggenrieden Streu - und Futterwiesen entwickelten. Durch den Torfabbau und die zunehmende Entwässerung in weiten Teilen des Gebietes verlor das östliche Donauried seinen typischen Niedermoorcharakter mehr und mehr. Zum Schutz der wertvollen Lebensräume erfolgte daher im Jahr 1984 die Ausweisung als Naturschutzgebiet. Die europaweite Bedeutung des Gebietes wurde durch die Ernennung zum Natura 2000-Gebiet unterstrichen. So wurde im Jahr 2004 das gesamte Gebiet als Vogelschutzgebiet ausgewiesen und ein Teil als FFH-Gebiet "Mertinger Hölle und umgebende Feuchtgebiete".

Heute besteht die Mertinger Höll aus alten Torfstichen, Gräben, Tümpeln und Wiesen und ist einer der letzten Rückszugsorte für viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Besonders wegen seines offenen Charakters beheimatet es Kiebitz, Großen Brachvogel, Braunkehlchen und Wachtelkönig, die Jahr für Jahr wieder ins Gebiet ziehen, um ihre Jungen groß zu ziehen. Neben diesen Arten ist  Besuchern der Höll auch die Bekassine bekannt, deren Geräusch bei ihrem balzenden Sturzflug an das Meckern einer Ziege erinnert. Mit viel Phantasie ist auch an der einen oder anderen Ecke des Rieds eine Teufelsfratze erkennbar, die einen mit auffällig blauen „Augen“ ansieht. Aber keine Angst, es handelt sich hierbei lediglich um den Riedteufel – ein dunkler Schmetterling, der vor allem feuchte und nasse Wiesen bewohnt.

Michael Oblinger
Michael Oblinger

Name: Michael Oblinger

Ausbildung: B. Sc. Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement

Im Dienst seit: 2019

Träger: BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Thematische Schwerpunkte: Brutplatzmanagement von Wiesenbrütern (v.a. Großer Brachvogel, Kiebitz und Wachtelkönig) sowie die Umsetzung von Maßnahmen zu deren Schutz, Wiederherstellung artenreicher Wiesen durch Mähgutübertragungen und gebietseigenes Saatgut, Öffentlichkeitsarbeit/Umweltbildung

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Michael Oblinger
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Kontakt

Michael Oblinger

Heilig-Kreuz-Straße 15

86609 Donauwörth

Mobil: 0160 93863544

Extensivwiese in voller Blütenpracht (Foto: A. Helber)
Extensivwiese in voller Blütenpracht (Foto: A. Helber)

Tierarten: Großer Brachvogel, Kiebitz, Bekassine, Wachtelkönig, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Blaukehlchen

Pflanzenarten: Trollblume, Stromtalveilchen (Viola pumila und persicifolia), Kantenlauch, Sumpf-Greiskraut, Prachtnelke, Sibirische Schwertlilie

Highlights: Balzende Brachvögel, Bekassinen und Kiebitze

Hilfsprogramme für: Wiesenbrüter

Bedrohung: -

Naturschutz-Projekte: -

Besondere Lebensraumtypen: -

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Der Große Brachvogel

Der Große Brachvogel ist mit seinem langen, gebogenen Schnabel und den wohlgefälligen Trälllern neben dem Kiebitz die markanteste Vogelart im Donauried. Dort treffen die Vögel bereits im März ein und beginnen ab etwa Mitte des Monats mit ihrer Balz. In der Regel legen die Tiere beim ersten Gelege 4 Eier. Bei den Brachvögeln verläuft vieles in Zusammenarbeit, so sind beide Elternteile bei der Brut der Jungen mitbeteiligt.Trotz der intensiven Bemühungen der adulten Tiere, sind die Erfolge der Brut - und Jungenaufzucht jedoch häufig ernüchternd. Der Große Brachvogel, als ein ursprünglicher Bewohner der offenen Niederungslandschaften und Moore, ist aufgrund des Rückgangs dieser Lebensräume immer mehr dazu gezwungen auf feuchte Wiesen und Überschwemmungsflächen auszuweichen. Denn nur dort findet er lückige Wiesen mit weichen Böden, die er zur Nahrungssuche benötigt. Doch auch die Nutzung dieser Flächen ist in den letzten Jahrzehnten intensiver geworden, sodass der Brachvogel wie auch andere Arten der Kulturlandschaft zunehmend stärker in Bedrängnis geraten. Aus diesem Grund werden vom Gebietsbetreuer die Neststandorte ermittelt und mit den Flächenbewirtschaftern individuelle Maßnahmen vereinbart. Für die damit verbundenen Erschwernisse werden die Landwirte entschädigt. Durch diese Bemühungen soll dem Rückgang des Großen Brachvogels entgegen gewirkt und der Bruterfolg gesteigert werden.

 

Was Sie unbedingt erleben müssen

Der Balzgesang von Bekassine, Großem Brachvogel und Kiebitz sowie deren atemberaubende Sturzflüge sind eine Entdeckung wert.

Die schönsten Orte im Gebiet

Das Naturschutzgebiet "Mertinger Höll"

Die Angebote

Gerne informiere ich Sie auch bei einem kostenlosen Vortrag über unsere Wiesenbrüter, deren Lebensraum und geplante Maßnahmen im Gebiet.

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